Heute vor 19 Jahren: Roger Waters The Wall live in Berlin am 21. Juli 1990! Als ich von dieser Nachricht erfuhr, befand ich mich gerade mitten in Australien (my homecountry)! Als ich nach einige Wochen bei meiner Schwester in Alice Springs ankam, erwartete mich ein Briefchen aus Österreich, so eine Überraschung! Mein Freund Egon hatte Glorreicherweise einen Brief geschickt und weiters einen Zeitungsbericht mit einer sensationellen Meldung beigelegt! Roger Waters spielt The Wall in Berlin!! PS: Wo kriege ich Karten her? Ihr könnte euch bestimmt gut vorstellen wie es mir beim Lesen der Nachricht erging! Das ganze spielte sich im April ab und mein Rückflug nach Österreich war erst Mitte Juni. Jetzt ging es also darum Karten für dieses Konzert zu bekommen. Mit Sicherheit würde es sehr schnell ausverkauft sein. Im Zeitungsbericht war von 120.000 Karten die Rede! Ich kürze jetzt ab, obwohl die Geschichte wie wir zu Karten gekommen sind noch sehr interessant wäre.
Mit meiner Kawasaki 440 Ltd. fuhren Egon und ich am 20. Juli von Vöcklabruck weg! Unser Ziel lag mehr als 700 Kilometer entfernt und hieß Berlin! Egon äußerte noch leichte Bedenken, er war etwas besorgt, weil ich an diesem Tag ziemlich lange auf einer Baustelle körperlich hart gearbeitet habe und seiner Meinung nach etwas erschöpft gewirkt hätte. Kein Wunder das er etwas vorsichtig war, musste er doch hinter mir Platz nehmen! Aber es half alles nichts, wenn wir jemals in Berlin ankommen wollten dann mussten wir heute noch losfahren! Über die kurvenreiche Hausruck-Bundestrasse Richtung Ried, ging es schließlich auf der Autobahn an Passau vorbei bis Nürnberg. Auf dem Parkplatz einer Autobahnstation beschlossen wir zu nächtigen. Unter einem sternenklaren Himmel lauschten wir den vorbeidonnernden Pkws und Lkws zu bis wir irgendwann einschliefen. Am nächsten Morgen waren wir gelinde ausgedrückt etwas fertig. Die weitere Fahrt bis Berlin war auch alles andere als ein Zuckerschlecken. In der ehemaligen DDR war so viel ich mich heute erinnern kann beinahe die gesamte Autobahnstrecke nach Berlin aufgerissen und in eine Riesenbaustelle verwandelt worden. Außerdem staute es sich vor den Mini-Tankstellen ganz gehörig. Als wir in Berlin ankamen waren uns die Strapazen doch etwas anzumerken. Körperlich zermürbt und zwischenmenschlich etwas distanziert stiegen wir von der Kawasaki ab.
Beim Konzertgelände angekommen bemerkten wir nach wenigen Sekunden, das wir heute nicht die einzigen waren die sich dieses Konzert ansehen wollten! Später sprach man von 350.000 Menschen die sich dieses Konzert in Berlin live gaben! Egon und ich verloren uns relativ schnell im Menschen-Getümmel, wie Blätter im Wind wurden wir voneinander getrennt und fort getragen. Was weiß ich heute noch vom Konzert? Um ehrlich zu sein, eine richtige Kritik kann ich nicht mehr bieten. Ich weiß noch dass ich mich riesig freute, als es endlich losging, die Bühne und alles rundherum war gewaltig und live dabei zu sein schon etwas Besonderes. Zum ersten Mal das ich Roger Waters live erleben konnte. Als dann der Sound zusammenbrach tat mir er sehr leid. Man muss sich das vorstellen, diese Riesenproduktion, die TV-Liveübertragung etc. etc. und dann bricht der Ton ab. Ich weiß noch wie Roger mit zusammengefalteten Händen Richtung Himmel starrte. Die Horrorvorstellung schlechthin! Je weiter hinten man stand umso weniger hörte man. Ich erinnere mich an die Sprechchöre „Lauter, lauter“, für Waters mag es sich wie „Roger, Roger“ angehört haben. Schließlich konnte das Konzert fortgesetzt werden. Waters spielte „The Wall“ nicht einfach eins zu eins nach, nein er intonierte vieles neu und anders. Außerdem waren jede Menge Gäste eingeladen die den Songs und der Musik ihren persönlichen Stempel aufdrückten. Jedoch nicht immer zum Besten. Sehr gewöhnungsbedürftig z.b. Cindy Laupers "Another Brick" Darbietung. Am schlimmsten von allen werkte Van Morrison der „Comfortably Numb“ in Grund und Boden sang. Und damit ausgerechnet einen meiner Lieblingstitel von Pink Floyd verhunzte. Warum Waters keine echten „Superstars“, als Gäste einlud, das entzieht sich meiner Kenntnis. Später hörte ich mal, dass etwas mit Plattenfirmen, Verträgen usw. zu tun hatte. Mit Abstand am besten gefiel mir der als Zugabe gespielte Song „The Tide is Turning“, das von einem ohrenbetäubenden Feuerwerk begleitet wurde!
David Gilmours Stimme und Gitarrenspiel vermisste ich leider sehr. Auch Leute die neben mir standen und davon gab es genug, hörte ich fragen: Where is Gilmour? Mein Hörsinn war durch die „A Momentary Lapse Of Reason“ Konzerte doch bereits sehr auf seinen Sound abgestimmt. Und drei Wochen zuvor hatte ich noch Pink Floyd in Knebworth gesehen. Aber das ist eine ganz andere Geschichte. Das Berlin The Wall Konzert habe ich mir später noch einmal auf Video bzw. DVD angesehen aber so traurig es klingt, es gibt mir nicht viel. Das schreibt sich heute so leicht, natürlich bin ich stolz dabei gewesen zu sein und klar ist es gewaltig gewesen. Wahrscheinlich waren auch die äußeren umstände zu anstrengend um es richtig genießen zu können. Ich möchte dieses Konzerterlebnis jedoch nicht missen.
P.S.: Die Rückreise hatte auch noch einiges zu bieten und wäre ohne Zweifel eine eigene Geschichte wert. Bei Nürnberg verabschiedeten sich die Kolbenlager der Kawasaki und wir rollten langsam aus. Nach einer Phase der Trauer setzten wir die Reise ohne Motorrad fort. Wir mussten uns völlig neu organisieren und während ich noch traurig dreinschaute, stellte Egon eine kostenlose Mitfahrgelegenheit in einem mit Senioren besetzten Reisebus zusammen.
Mit meiner Kawasaki 440 Ltd. fuhren Egon und ich am 20. Juli von Vöcklabruck weg! Unser Ziel lag mehr als 700 Kilometer entfernt und hieß Berlin! Egon äußerte noch leichte Bedenken, er war etwas besorgt, weil ich an diesem Tag ziemlich lange auf einer Baustelle körperlich hart gearbeitet habe und seiner Meinung nach etwas erschöpft gewirkt hätte. Kein Wunder das er etwas vorsichtig war, musste er doch hinter mir Platz nehmen! Aber es half alles nichts, wenn wir jemals in Berlin ankommen wollten dann mussten wir heute noch losfahren! Über die kurvenreiche Hausruck-Bundestrasse Richtung Ried, ging es schließlich auf der Autobahn an Passau vorbei bis Nürnberg. Auf dem Parkplatz einer Autobahnstation beschlossen wir zu nächtigen. Unter einem sternenklaren Himmel lauschten wir den vorbeidonnernden Pkws und Lkws zu bis wir irgendwann einschliefen. Am nächsten Morgen waren wir gelinde ausgedrückt etwas fertig. Die weitere Fahrt bis Berlin war auch alles andere als ein Zuckerschlecken. In der ehemaligen DDR war so viel ich mich heute erinnern kann beinahe die gesamte Autobahnstrecke nach Berlin aufgerissen und in eine Riesenbaustelle verwandelt worden. Außerdem staute es sich vor den Mini-Tankstellen ganz gehörig. Als wir in Berlin ankamen waren uns die Strapazen doch etwas anzumerken. Körperlich zermürbt und zwischenmenschlich etwas distanziert stiegen wir von der Kawasaki ab.
Beim Konzertgelände angekommen bemerkten wir nach wenigen Sekunden, das wir heute nicht die einzigen waren die sich dieses Konzert ansehen wollten! Später sprach man von 350.000 Menschen die sich dieses Konzert in Berlin live gaben! Egon und ich verloren uns relativ schnell im Menschen-Getümmel, wie Blätter im Wind wurden wir voneinander getrennt und fort getragen. Was weiß ich heute noch vom Konzert? Um ehrlich zu sein, eine richtige Kritik kann ich nicht mehr bieten. Ich weiß noch dass ich mich riesig freute, als es endlich losging, die Bühne und alles rundherum war gewaltig und live dabei zu sein schon etwas Besonderes. Zum ersten Mal das ich Roger Waters live erleben konnte. Als dann der Sound zusammenbrach tat mir er sehr leid. Man muss sich das vorstellen, diese Riesenproduktion, die TV-Liveübertragung etc. etc. und dann bricht der Ton ab. Ich weiß noch wie Roger mit zusammengefalteten Händen Richtung Himmel starrte. Die Horrorvorstellung schlechthin! Je weiter hinten man stand umso weniger hörte man. Ich erinnere mich an die Sprechchöre „Lauter, lauter“, für Waters mag es sich wie „Roger, Roger“ angehört haben. Schließlich konnte das Konzert fortgesetzt werden. Waters spielte „The Wall“ nicht einfach eins zu eins nach, nein er intonierte vieles neu und anders. Außerdem waren jede Menge Gäste eingeladen die den Songs und der Musik ihren persönlichen Stempel aufdrückten. Jedoch nicht immer zum Besten. Sehr gewöhnungsbedürftig z.b. Cindy Laupers "Another Brick" Darbietung. Am schlimmsten von allen werkte Van Morrison der „Comfortably Numb“ in Grund und Boden sang. Und damit ausgerechnet einen meiner Lieblingstitel von Pink Floyd verhunzte. Warum Waters keine echten „Superstars“, als Gäste einlud, das entzieht sich meiner Kenntnis. Später hörte ich mal, dass etwas mit Plattenfirmen, Verträgen usw. zu tun hatte. Mit Abstand am besten gefiel mir der als Zugabe gespielte Song „The Tide is Turning“, das von einem ohrenbetäubenden Feuerwerk begleitet wurde!
David Gilmours Stimme und Gitarrenspiel vermisste ich leider sehr. Auch Leute die neben mir standen und davon gab es genug, hörte ich fragen: Where is Gilmour? Mein Hörsinn war durch die „A Momentary Lapse Of Reason“ Konzerte doch bereits sehr auf seinen Sound abgestimmt. Und drei Wochen zuvor hatte ich noch Pink Floyd in Knebworth gesehen. Aber das ist eine ganz andere Geschichte. Das Berlin The Wall Konzert habe ich mir später noch einmal auf Video bzw. DVD angesehen aber so traurig es klingt, es gibt mir nicht viel. Das schreibt sich heute so leicht, natürlich bin ich stolz dabei gewesen zu sein und klar ist es gewaltig gewesen. Wahrscheinlich waren auch die äußeren umstände zu anstrengend um es richtig genießen zu können. Ich möchte dieses Konzerterlebnis jedoch nicht missen.
P.S.: Die Rückreise hatte auch noch einiges zu bieten und wäre ohne Zweifel eine eigene Geschichte wert. Bei Nürnberg verabschiedeten sich die Kolbenlager der Kawasaki und wir rollten langsam aus. Nach einer Phase der Trauer setzten wir die Reise ohne Motorrad fort. Wir mussten uns völlig neu organisieren und während ich noch traurig dreinschaute, stellte Egon eine kostenlose Mitfahrgelegenheit in einem mit Senioren besetzten Reisebus zusammen.
Seid ihr auch bei diesem Konzert gewesen?